In dem kleinen Ortsteil von Schwanfeld mit nur einer Handvoll Anwesen stand die Instandsetzung der alten Turmstation schon seit Jahren im Fokus. Die Trafostation war früher eine sogenannte „Ringtrennstation“, die für den Bereich Schwanfeld eine wichtige fernsteuerbare Schaltmöglichkeit für die Netzleitstelle darstellte. Mit der Inbetriebnahme des neuen Umspannwerks Bergtheim vor einigen Jahren wird diese Funktion nun nicht mehr benötigt und die Leistungsschalter sind in dieser Form überflüssig geworden. Um die teuren Wartungskosten dieser Schalter zu sparen, war eine Auswechslung der altgedienten Schaltanlage vorgesehen.
Auf Grund der schlechten Bausubstanz der alten Turmstation wären auch zahlreiche bauliche Sanierungen notwendig gewesen und der Glasfaserausbau hat zusätzlich noch weitere Baumaßnahmen erforderlich gemacht. In diesem Zusammenhang wurde von Netzservice und Netzplanung ein Konzept erarbeitet und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten entschieden, die große Turmstation durch eine kleine Kompaktstation mit neuer Technik komplett zu ersetzen. Bei diesem Konzept ist auch berücksichtigt, dass die Freileitung von Neuheiligenthal nach Schwanfeld mittelfristig verkabelt werden kann – es handelt sich bei dieser Strecke nämlich um die ältesten Betonmasten der ÜZ Mainfranken.
Um die aufwendigen Arbeiten ausführen zu können, wurde durch unsere Netzplanung in Zusammenarbeit mit den Netzmeistern ein Konzept entwickelt, um einen langandauernden und kostspieligen Einsatz eines Notstromaggregats zu vermeiden - denn tägliches Auftanken kostet Zeit und Geld. Um diese Herausforderung zu meistern, musste ein provisorischer Freileitungsmast eingebaut, die komplette Freileitung auf diesen Mast umgehängt und eine der beiden mobilen Baustellenstationen der ÜZ an die umgebaute Freileitung angeschlossen werden. Über diese Behelfsstation wird der Ortsteil dann für die Dauer der Bauzeit von rund drei Wochen versorgt.
Umbaumaßnahmen im Niederspannungsbereich werden ebenfalls notwendig und durch die Mitarbeiter unseres Netzservice erledigt. Die alte Turmstation wird schließlich abgerissen und an gleicher Stelle die Kompaktstation errichtet. Für eine mögliche Verkabelung der Strecke in Zukunft wurde im Rahmen des Glasfaser-Ausbaus bereits ein Leerrohr auf einem Teilstück mitverlegt.
Mit den Corona-bedingten Einschränkungen kommt es bei einigen Maßnahmen zwar zu einem erhöhten Zeitbedarf, da manche Arbeitsabläufe einfach länger dauern, aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen!